Das Amtsgericht im Schloss
Nähern Sie sich zu Fuß der Stadtmitte Winsens (Fußgängerzone Bahnhofstraße / Rathausstraße), so sehen sie jenseits des Schlossplatzes, im Schlosspark, sofort das Wahrzeichen Winsen’s, das Schloss.
Vom Schlosspark aus hat man einen herrlichen Blick auf das Schloss und unsere Nebenstelle, das neue rote Gebäude. Das alte ehemalige Gefängnis, der gelbe Bau, gehört nicht mehr zum Amtsgericht. Er ist jetzt Teil der Stadtverwaltung.
Das Schloss liegt am Nordrand des Schlossparks. Südlich des Schlosses schließt sich ein schöner Schlossteich an.
Kein Wunder, dass das Schloss gerade im Mai zu den meistfotografierten Objekten in Winsen gehört: Dutzende von Brautpaaren lassen vor dieser Kulisse ihr Hochzeitsfoto aufnehmen.
Fertigt man Fotos vom Schloss, so hat man - wie es mir hier auch geht - die Qual, welches denn das schönste ist, deswegen genießen Sie bitte mehr als ein Foto vom Schloss.
Immer bei gutem Wetter können im Innenhof auch öffentliche Veranstaltungen stattfinden. Bisher haben dort amtsgerichtsinterne Veranstaltungen, aber auch historische Weihnachtsmärkte u. dergl. stattgefunden.
Der Innenhof des Schlosses wird von der Kanone dominiert, die aber rein gar nichts mit der Geschichte des Schlosses zu tun hat, schon gar nicht früher einmal hier stand oder gar zur Verteidigung genutzt wurde. Vielmehr handelt es sich um ein "Souvenir” aus Belgien.
Wie bereits in der Schlosshistorie erläutert , war das Schloss bis auf die Zeit Herzogin Dorothea´s immer Amtssitz, es hat daher innen nur in begrenztem Umfang Schmuckräume. Die Sanierungsarbeiten der letzten 5 Jahre - sie sind weiter voll im Gang - haben gleichwohl so manches Schmuckstück herausgebracht. Ein wahres Kleinod (für unsere Verhältnisse) ist jedoch die Schlosskapelle, welche in Zusammenarbeit mit der Stadt Winsen wieder zum Leben erweckt wurde, nachdem sie vorher mehr als 10 Jahre wegen Baufälligkeit gesperrt war.
Der Heimat- und Museumsverein hat sich hier besonders engagiert und auf politischer Ebene stark dazu beigetragen, dass die Kapelle wieder saniert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden ist. Die Stadt Winsen hat einen erheblichen finanziellen Aufwand erbracht, wofür ihr zu danken ist.
Im Gegenzeug hat sie ein 30jähriges Nutzungsrecht an der Kapelle außerhalb der Dienstzeiten des Amtsgerichts erworben.
Das Amtsgericht nutzt diese Räumlichkeiten als Ausweichsitzungssaal und als Konferenzraum. Weitere Fotos sieht man auf den Seite zur Schlosskapelle und den Sitzungssälen.
Auch andere Teile des Schlosses wurden aufgrund eines zum Teil erbärmlichen baulichen Zustandes restauriert. Hierbei ist immer wieder das Kunststück zu unternehmen, notwendiges Neues mit Altem zu kombinieren. Das Staatshochbauamt Lüneburg unter seinem damaligen Leiter Tinnermann und dem Architekt hat hierbei immer wieder erhebliches Geschick bewiesen.
So hat man unter Putz einen Eselsrücken aus dem 15. Jahrhundert gefunden, frühere Generationen hatten ihn einfach über geputzt.
Unter abgehängten Decken kamen alte, mit Grisaimalerei versehene Balken hervor. Sie wurden vom Restaurator gereinigt, aber nicht nachgemalt.
Ein besonderes Highlight des Schlosses ist unseres Erachtens auch der Schlossturm, wo sich eine kleine Dauerausstellung des Museums im Marstall zum Thema „Reformation und Glaubenskrieg“ befindet. Besichtigungen sind im Rahmen einer öffentlichen oder gebuchten Führung möglich.
Termine und Informationen hierzu können Sie der Internetseite des Museums entnehmen: www.museum-im-marstall.de. Telefonisch ist das Museum Di. - So. von 11:00 bis 16:00 Uhr unter Tel.: 04171 3419 zu erreichen oder per Email: info@museum-im-marstall.de.